Handaufzucht von fünf Blaumeisen (4)
Gastbeitrag von Monika Sattler, Herbst 2008
Ende Frühjahr/Anfang Sommer 2008
Was uns jedoch immer wieder erstaunte, es gab keinerlei „Geschwisterliebe“ unter ihnen! Es geht in so einem Gelege nur ums Überleben! Den berühmten Futterneid konnten wir sehr bald feststellen. Da wurde schon mal das eine oder andere Geschwisterchen gepickt und mit lang gestrecktem Hals versucht, das andere unter Geschrei einzuschüchtern. Wir mussten also genau aufpassen, dass wir bei der mindestens halbstündlichen Fütterung keinen übersahen. Wir bereiteten mehrere Male täglich frisches Futter zu, das von sechs Uhr früh bis 21 Uhr zur Verfügung stand. So konnten wir immer füttern, wenn ein Rackerchen das Schnäbelchen aufriss und mit kräftiger Stimme Nachschub forderte. Wenn sie uns hörten, fing einer an zu schreien und alle schrien mit. Oft auch schon mal nach zehn Minuten nach der letzen Fütterung. Da ich nicht befürchtete, sie zu überfüttern, bekamen sie dann auch immer etwas. Wenn sie satt waren, blieben die Schnäbelchen einfach zu und sie schliefen ein. Wie praktisch 🙂
Die improvisierte Unterkunft unserer fünf kleinen Blaumeisen, © Monika Sattler
Das Ankuscheln an ihre Geschwister ist für junge Blaumeisen sehr wichtig, © Monika Sattler
Einer unserer kleinen Pfleglinge: eine schläfrige, junge Blaumeise, © Monika Sattler
Junge Blaumeisen sehen manchmal so aus, als würden sie schmollen, © Monika Sattler
Weiter geht es mit Teil 5 dieses Erfahrungsberichts.