Buffalo- bzw. Getreideschimmelkäfer-Zucht

Gastbeitrag von Andrea Krüger-Wiegand

Verschiedene Insektenlarven werden als Futtertiere für Wildvögel genutzt, darunter auch die Larven der Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus), die im Handel als Buffalos bezeichnet werden. Als Nahrung für Insektenfresser sind Buffalos besser geeignet als Mehlwürmer, da die Haut dieser Insektenlarven dünner ist. Aber auch bei diesem Futter gilt: Auf keinen Fall ausschließlich Buffalos an Wildvögel verfüttern! Reichen Sie sie lediglich als Zusatzfutter!

Man kann sie darüber hinaus sehr gut lebend anbieten; aus einer glattwandigen kleinen Schale können die Larven normalerweise nicht entkommen. Sie eignen sie sich deshalb sogar für das Verfüttern an kleine Insektenfresser wie etwa Zaunkönige. Reicht man zusätzlich aufgetaute Heimchen im selben Fressnapf, interessieren sich die Jungvögel bald für die sich ständig bewegende Nahrung und sie beginnen neugierig daran herum zu picken.

Für die Zucht von Buffalos benötigt man einen glattwandigen Behälter (circa 40 cm x 20 cm x 20 cm) mit Deckel, dessen Öffnung zwecks Belüftung zu einem großen Teil mit Gazen bespannt sein sollte. Aquarien eignen sich für Zuchtzwecke übrigens ebenso gut.

Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus), © Natasha Wright, Florida Department of Agriculture and Consumer Services, Bugwood.org via Wikipedia
Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus), © Natasha Wright, Florida Department of Agriculture and Consumer Services, Bugwood.org via Wikipedia

Die Temperatur muss im Behälter mindestens 22°C betragen, da anderenfalls kaum Eiablagen erfolgen. Sie sollte jedoch 30°C nicht übersteigen, optimal sind 27-28°C bei geringer Luftfeuchtigkeit. Bei idealen Temperaturverhältnissen beträgt die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Käfer rund 6 Wochen. Um Larven züchten zu können, benötigt man mindestens einen, besser mehre Plastikbehälter.

Futter: Trockenfutter bestehend aus Haferflocken, Kleie, Maismehl, Hundeflocken, Legemehl

Feuchtfutter: Apfel, Karotten, Kartoffelschalen, Löwenzahn, Salat. Feuchtfutter muss ständig zur Verfügung stehen.

Durch die Zugabe von getrocknetem Fleisch oder Fisch erreicht man eine bessere Eiablage. Außerdem wird der Kannibalismus, der vor allem bei hohen Temperaturen ausbricht, deutlich gemindert.

Den Behälter streut man nun mit einer Schicht Trockenfutter in einer Höhe von circa 2 cm aus. Da die Käfer ausgesprochen lichtscheu sind, legt man einige Lagen Pappe, Eierkarton oder Papier oben auf, unter denen sich die Tiere verstecken können.

Als Ablageplatz für die Eier eignen sich Stoffreste, die man in einer Ecke platziert. Sie werden täglich angesprüht und mäßig feucht gehalten. Futterreste werden mindestens einmal wöchentlich entfernt. Sollte sich Schimmel bilden, den Stoff weniger anfeuchten!

Der Zuchtbehälter wird etwa alle 14 Tage ausgeräumt, wobei die Eier von den Käfern getrennt werden. Die Einlagen (Pappe und Stoff) werden über einem Eimer abgeklopft und später wieder in den frisch mit Trockenfutter befüllten Zuchtbehälter gelegt.

Der restliche Inhalt aus dem Zuchtbehälter wird gesiebt. Hierfür benutzt man ein feines Sieb, durch das die Käfer nicht fallen, wohl aber Eier und eventuell vorhandene kleine Larven. für die Aufbewahrung der Eier und kleinen Larven (Würmer) genügt ein Plastikbehälter mit einer Länge von 20-30cm, je nach Anzahl. Bis sie ausgewachsen sind, werden sie mit dem oben genannten Futter versorgt. Die Käfer und gröberen Reste kommen zurück in den Zuchtbehälter.

Um die Zucht nicht aussterben zu lassen, sollte man nach drei Monaten genügend Larven beiseite stellen, bis sie sich zu Käfern entwickelt haben.