Handaufzucht von fünf Blaumeisen (5)

Gastbeitrag von Monika Sattler, Herbst 2008

Bitte beachten Sie: Dieser Gastbeitrag ist keine Anleitung zur Aufzucht, Ernährung und Unterbringung von Wildvögeln. Lesen Sie zu diesen Themen bitte unsere entsprechenden Kapitel unseres Internetprojekts, siehe Navigationsleiste oben auf der Seite.

Ende Frühjahr/Anfang Sommer 2008

Es kam langsam die Zeit, in der ich mich um einen andern Platz als den Karton für meine Babys umsehen musste. Eine große Voliere schwebte mir vor. Doch 300 € bis 400 € für den Kauf waren einfach nicht drin. So fing ich an zu telefonieren. Die Tierklinik, das Tierheim, den Fressnapf, den Dehner – niemand hatte eine Voliere zum Ausleihen. Ich war schon drauf und dran, einen Vogelkäfig zu kaufen, als meine Tochter sagte: „Ruf doch mal bei Dr. Rosenbaum an.“ Er ist unser Haus-Tierarzt für die Rennmäuse und kleinere Probleme bei unserer Hündin Ronja.

Ich hatte seine Frau am Telefon: „Ja, klar! Wir räumen gerade die Garage auf und dort haben wir eine. Die können Sie so lange behalten, wie Sie sie brauchen. Ich habe da eine Krähe drin hochgepäppelt und brauche sie im Moment nicht. Sie brauchen nur ein großes Auto, denn die Voliere ist sehr groß.“ Gut, das haben wir. Und schon waren wir unterwegs, das sperrige neue Zuhause unserer Fliegerleins zu holen. Unser Haus-Tierarzt hatte eine Voliere, die wir uns kostenlos ausleihen konnten. Dem Himmel oder besser gesagt, Herrn Dr. Rosenbaum und seiner lieben Frau sei Dank dafür!

Doch die Gitterstäbe sind so weit auseinander, dass alle Fliegerleins übereinander gestapelt hätten raus klettern können. So musste ich die Vollere ausbruchsicher machen. Ich habe sie komplett mit Tüll umhüllt und den Stoff straff an den Gitterstäben befestigt, nicht dass die Racker sich zwischen Tüll und Stäben verheddern und womöglich verletzen. Im Käfig war ein kleiner Holzkasten, den ich ebenfalls weich ausgepolstert habe und die ersten Nächte verbrachten sie nach der Gehegebehausung in diesem Kästchen. Da ich den Käfig mit Ästen von unseren Bäumen ausstaffiert habe, haben meine Kleinen bald gemerkt, aus dem Holzkästchen kann man ja von alleine raus und im Käfig auf den Ästen rum hüpfen und wieder mal die neue Welt erkunden! Von da an brachte ich sie zum Schlafen auch nicht mehr in die kleine Holzkiste, sie bestanden darauf, schon wie die Großen auf Ästen zu schlafen…

Nun gut, ich mischte mich da nicht ein, sollen sie doch, wobei ich das weiche Nestchen vorgezogen hätte – ehrlich!

Weiter geht es mit Teil 6 dieses Erfahrungsberichts.