Artgerechtes Futter für Spechte

Zu den bei uns in Deutschland heimischen Spechtarten gehören:

  • Buntspecht
  • Dreizehenspecht
  • Grauspecht
  • Grünspecht
  • Kleinspecht
  • Mittelspecht
  • Schwarzspecht
  • Wendehals

Die ersten beiden Lebenswochen

Junge Spechte werden in ihren ersten beiden Lebenswochen ausschließlich mit Insekten gefüttert, auf keinen Fall jedoch mit Trockenfutter aus dem Handel. Es dürfen nur frische, vorher abgetötete Insekten oder aufgetaute Tiefkühlinsekten an die Vögel verfüttert werden, nicht jedoch getrocknete. Die toten Insekten werden mit lauwarmem Wasser in einem Sieb abgespült und dann in ein Schälchen geschüttet.

Zur Optimierung der Versorgung mit Nährstoffen sollten die Insekten mit ein wenig Kalzium-, Vitamin- und Mineralstoffgemisch, zum Beispiel Korvimin ZVT, angereichert sein.
Zur bessern Verträglichkeit des noch ungewohnten Futters werden während der Nestlingsphase auch noch Lactobazillen und Probiotika dem Futter beigegeben.
Die Futterzusätze werden einmal täglich mit einem Futtertier verabreicht.

 

Die Zeit nach dem Verlassen des Nestes

Ab der dritten Woche können klein geschnittene heimische Früchte und Beeren zugefüttert werden. Der Anteil an Insektenkost sollte dann trotzdem mindestens bei 80% liegen.
Wendehälse bilden hier eine Ausnahmen, sie bleiben bei der Insektenkost und bekommen keine Früchte.

Sobald junge Spechte anfangen, selbst zu fressen, bietet man verschiedene Insekten an, auch lebende (zum Beispiel Buffalos und Mehlwürmer). Ferner reicht man den Vögeln klein geschnittene Früchte und zerkleinerte Nüsse und Kerne.
Die Fütterung mit der Hand muss jedoch weiter erfolgen, bis sich die Jungvögel vollkommen selbstständig ernähren können.

Grünspechte, Grauspechte, Schwarzspechte und Wendehälse ernähren sich später in freier Wildbahn vorwiegend von Ameisen. Es empfiehlt sich deswegen, sie während der Ästlingsphase ab und zu mit übergestülptem Käfigoberteil an eine Stelle zu setzen, wo es viele Ameisen gibt, damit sie ihre zukünftige Nahrung kennen lernen können.


Wie oft und wie viel gefüttert werden sollte, haben wir hier stehen.

Da gezüchtete Futterinsekten nicht den selben Nährwert besitzen wie ihre Verwandten in freier Wildbahn, kann die ausschließliche Fütterung mit gekauften Insekten trotz Vitamingaben bei einigen Jungvögeln zu Mangelerscheinungen führen. Wir empfehlen daher dringend, die Insekten vor dem Einfrieren mehrere Tage lang mit Gemüse und Salat zu füttern und sie nach dem Einfrieren innerhalb der nächsten Wochen zu verfüttern.