Pflanzliches Futter

Stieglitze sind angewiesen auf Samen von Wildkräutern, © Michael Schleicher
Stieglitze sind angewiesen auf Samen von Wildkräutern, © Michael Schleicher

Sehr viele heimische Vogelarten ernähren sich teils, überwiegend oder auch ganz von pflanzlichem Futter. Während der Jungvogelaufzucht bekommen zwar die meisten Vogelarten eiweißreiche tierische Kost (hauptsächlich Insekten oder andere Futtertiere), doch mit zunehmendem Alter spielen bei einigen Vogelarten, welche wir auf unserer Webseite als Gemischtfresser oder Vegetarier bezeichnen, pflanzliche Futterbestandteile eine zunehmende Rolle. Für andere Vogelarten sind Pflanzenteile natürlich nicht geeignet.

Gefressen werden Pflanzentriebe, Knospen, halbreife Samen, Blüten, Samenstände und auch Früchte. Zur Vorbereitung auf die spätere erfolgreiche Auswilderung ist es unerlässlich, Jungvögel mit dem Futter, welches sie später in der Natur finden werden, vertraut zu machen. Es macht deswegen keinen Sinn, ihnen exotische und nicht heimische Pflanzen anzubieten, vielmehr muss unbedingt darauf geachtet werden, das Futter in der Natur zu suchen und anzubieten, welches später als Nahrung des Vogels dienen wird.

Hierbei bleibt Ihnen als Zieheltern nichts übrig, als selbst hinaus in die Natur zu gehen und zu pflücken. Natürlich sollte das gesammelte Futter frei von Schadstoffen und Verunreinigungen sein, also bitte nicht direkt vom Straßenrand, frisch gespritzten Acker und entlang von Wegen, an denen viele Hunde ausgeführt werden, sammeln.


Gräser spielen bei der Aufzucht und Fütterung der entsprechenden Vogelarten eine große Rolle, vor allem die halbreifen Samenstände. Eine Übersicht über geeignete Wildkräuter finden Sie hier.

Weitere Wildkräuter und -pflanzen, die zur Fütterung von Wildvögeln geeignet sind, finden Sie in diesem Link sehr ausführlich und gut bebildert beschrieben.
Stellvertretend werden deswegen an dieser Stelle nur einige wenige, weit verbreitete Pflanzen genannt, die sich als Futter für Wildvögel eignen:

  • Vogelmiere
Links Vogelmiere, rechts Löwenzahnköpfe, © Ingrid Röschke
Links Vogelmiere, rechts Löwenzahnköpfe, © Ingrid Röschke

Eine Pflanze, die leicht in Beeten zu finden ist und dort häufig als „Unkraut“ bei ordentlichen Gartenbesitzern weniger beliebt ist, ist die Vogelmiere. Die kleinen weichen Blätter lassen sich auch gut zusammendrücken und mit der Pinzette an Vegetarier oder ältere Gemischtfresser verfüttern, welche bereits das Nest verlassen haben.

 

 

 

  • Löwenzahn
Grünfink frißt Löwenzahn, © Dagmar Offermann
Grünfink frißt Löwenzahn, © Dagmar Offermann

Auch der Löwenzahn ist allseits bekannt und weit verbreitet. Man kann sowohl sehr junge Blätter als auch die Samen, bevor sich die bekannten „Schirmchen“ gebildet haben, verfüttern.

 

 

 

 

 

  • Ampfer

Die Blüten und halbreifen oder reifen Samen des Ampfers können ebenfalls an Futter verwendet werden.

  • Wegerich
Breitwegerich, © Anke Dornbach
Breitwegerich, © Anke Dornbach

Auch leicht zu finden sind  die verschiedenen Wegericharten, wobei besonders die grünen Samen des  Breitwegerich ein beliebtes Futter sind.

  • Wildgräser

Darüber hinaus gibt es unzählige Wildgräserarten, deren halbreife Samen sich ebenfalls leicht mit der Pinzette verfüttern lassen und deren ganze Stiele zu Sträußen gebündelt den älteren Jungvögeln frisch angeboten werden.

Welche Wildpflanzen darüber hinaus geeignet sind, entnehmen Sie bitte den oben genannten Links.


Früchte

Eine Reihe von Vogelarten ernährt sich in freier Wildbahn auch von Früchten und Beeren. Hierzu zählen unter anderem Drosseln und Stare, aber auch Buntspechte.
Deshalb können diese auch in der Jungvogelaufzucht Verwendung finden. Geeignet sind beispielsweise Äpfel, Birnen, Weintrauben, Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Ebereschenbeeren (Vogelbeeren) und Johannisbeeren.