Hühnervögel aufziehen
Zu den Hühnervögeln zählen unter anderem die Fasane, Rebhühner und Wachteln. Die Fasane waren ursprünglich nicht in Europa heimisch, sondern in dem großen Bereich vom Schwarzen Meer bis in den weit entfernten Osten Asiens, wo die Tiere in offenen Landschaften leben. Man geht davon aus, dass die Römer sie als Nutzgeflügel in Mitteleuropa ansiedelten. Rebhühner und Wachteln sowie einige weitere bei uns heimische Hühnervögel bewohnen teils ähnliche offene Lebensräume wie die Fasane. Für die extrem seltenen Birk- und Auerhühnern gilt dies nicht, sie leben in Wäldern, gelangen jedoch aufgrund ihrer geringen Zahlen ohnehin kaum in die Hände von Vogelpflegern, weshalb wir konkrete Angaben zu diesen Vögeln in unserer Beschreibung auslassen. Sie bezieht sich vor allem auf Wachteln, Rebhühner und Fasane. Übrigens: Wachteln werden auch für den Verzehr gezüchtet. In freier Natur sieht man diese scheuen Vögel hingegen selten, zumal sie sogar als erwachsene Tiere sehr klein sind.
Unterbringung junger Hühnervögel
Junge Hühnervögel werden anfangs in einer Wanne mit weicher Unterlage und einer Wärmequelle gehalten. Da sich Hühnervögel bei Gefahr instinktiv sofort verstecken, sollte eine entsprechende Versteckmöglichkeit geboten werden, unter der sie sich verkriechen können. Nur so können die Tiere stressfrei aufwachsen. Ein kleiner Karton, der an der Vorderseite offen ist, eignet sich bestens für diesen Zweck.
Später sollten die Tiere dann in einem Freigehege untergebracht werden, das so konzipiert werden kann, wie wir es in Bezug auf die Unterbringung junger Wasservögel beschreiben. Beachten Sie bitte, dass auch im Freigehege stets verschiedene Versteckmöglichkeiten geboten werden sollten. Aufgehängte Bündel aus Zweigen oder – wie bereits erläutert – ein an der Vorderseite offener Karton dienen als Unterschlupf. Eine geöffnete Katzentransportbox ist eine weitere Alternative, die zudem wetterfest ist, falls es einmal zu regnen beginnt, während die Vögel sich im Freigehege befinden. Außerdem hat eine solche Transportbox den Vorteil, dass man sie, sobald die Küken darin sind, verschließen kann und die Tiere dann bequem beispielsweise ins Haus transportieren kann, wo sie zu ihrem eigenen Schutz die Nacht verbringen sollten.
Viele Hühnervögel brauchen ihr tägliches Sandbad. Hierfür verwendet man eine große, flache Schale, die mit handelsüblichem Vogelsand gefüllt wird. Der Sand muss stets von Verunreinigungen gesäubert werden, damit sich die Tiere nicht in ihren eigenen Exkrementen oder in anderem Unrat wälzen, um ihr Gefieder zu pflegen.
Futter für junge Hühnervögel
In den ersten Lebenstagen erhalten Küken von Hühnervögeln hauptsächlich Insekten (gefrostet, lebend) und Würmer. Gut eignen sich zum Beispiel gefrostete Heimchen und Pinkies (Fliegenmaden). Dazu gibt man etwas fein gewiegtes Grünzeug und Lundi Top Starter Granulat Insekten sollten jedoch in den ersten Wochen den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. An anderer Stelle haben wir für Sie Beschreibungen der einzelnen Futterinsekten zusammengestellt.
Ab etwa dem fünften Lebenstag kann dann auch Pressfutter, wie Aufzuchtsticks sowie Pellets und zugefüttert werden. Das Bereitstellen einer flachen Schale mit Wasser zum Trinken versteht sich von selbst. Schon bald beginnen junge Hühnervögel auch, kleine Körner, beispielsweise Hirse oder Wellensittichfutter, sowie Getreide zu fressen. Sehr gut sind diese auch im gekeimten Zustand.
Zum Zerkleinern der Nahrung im Verdauungstrakt sollte stets zusätzlich ein Napf mit Vogelgrit zur freien Aufnahme bereitgestellt werden. Diese kleinen Steinchen werden von den Vögeln gefressen und im Verdauungstrakt gewissermaßen als „Mahlsteine“ eingelagert.
Um die Küken zum Fressen zu animieren, tippen Sie mit dem Finger immer wieder auf das Futter und versuchen Sie dabei auch, möglichst in der Hühnersprache auf das Futter aufmerksam zu machen, indem Sie entsprechende gurrende Geräusche von sich geben.
Freilassung junger Hühnervögel
Im Alter von etwa zehn bis elf Wochen sind die meisten bei uns in Deutschland heimischen Hühnervögel ausgewachsen und weitestgehend selbstständig. Man bringt sie dann an einen geeigneten Ort, an dem sie Artgenossen und ein entsprechendes arttypisches Nahrungsangebot vorfinden. Für die erste Zeit sollte ihnen noch täglich Futter bereitgestellt werden, damit sie lernen können, in der Natur ihre Nahrung selbst zu finden, jedoch nicht gleich verhungern, falls es nicht auf Anhieb funktioniert.