Futter für junge Tauben

Junge Türkentaube, © Rachid H via Flickr
Junge Türkentaube, © Rachid H via Flickr

Anders als viele Jungtiere anderer Vogelarten erhalten junge Tauben von ihren Eltern anfangs ein sehr spezielles Futter: Etwa während der ersten acht bis zehn Lebenstage werden alle Taubenküken ausschließlich mit der sogenannten Kropfmilch gefüttert, die im Kropf der Eltern hergestellt wird und eine breiige Konsistenz hat.

Zusammensetzung der Kropfmilch:

  • Fett: 7 – 13%
  • Protein: 13 – 19%
  • Wasser: 65 – 81%
  • Asche: ca. 1,5%

(Quelle: Gerhard Hummel, Anatomie und Physiologie der Vögel, ISBN 3-8252-2144-X)

Der Proteingehalt in der Kropfmilch der Taubeneltern liegt demnach zwischen 13 und 19%. Das zeigt, dass junge Tauben in der Wachstumsphase einen hohen Eiweißanteil in ihrer Nahrung benötigen. Diesem Anspruch müssen menschliche Pfleger bei Handaufzuchten gerecht werden. Vom Einsatz eines Futters mit einem zu niedrigen Proteingehalt raten wir deshalb dringend ab.

Sind Sie im Fachhandel auf der Suche nach einem Handaufzuchtfutter, werden Sie auf Mischungen stoßen, die meist für Papageien oder für Kanarienvögel konzipiert sind. Es gibt auch sogenannte Universalhandaufzuchtfutter für alle Babyvögel. Ganz egal welches Sie verwenden, achten Sie bitte auf die Zusammensetzung, insbesondere auf den Proteingehalt, der nicht unter 15% liegen sollte.

Die Beschaffung des Futters erfolgt am schnellsten und einfachsten über Internetshops (siehe unsere Linksammlung) oder ein gut sortiertes Zoofachgeschäft.
Sollten Sie auf die Schnelle keine Möglichkeit haben, ein Zoogeschäft aufzusuchen, können Sie sich erst einmal mit einem milchfreien (Baby-) Brei aus  7-Kornflocken behelfen, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Dieser wird mit warmem Wasser angerührt.

 

Ältere Jungtauben wie diese juvenile Ringeltaube benötigen spezielle Körnermischungen als Nahrung, © Spookygonk Flickr
Ältere Jungtauben wie diese juvenile Ringeltaube benötigen spezielle Körnermischungen als Nahrung, © Spookygonk Flickr

Um eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen zu gewährleisten, wird einmal täglich eine Prise eines Vitamin-und Mineralstoffpräparates dem Futter beigemischt.
Besonders junge Wildtauben benötigen zusätzlich noch die Gabe eines Vitamin B-Komplexes. Geben Sie diesen daher täglich zusätzlich in den Brei, um spätere etwaige Lähmungserscheinungen an den Beinen zu vermeiden, die infolge eines Nährstoffmangels auftreten können.
Auch die zusätzliche Gabe eines Kalziumpräparates ist sinnvoll, um etwaige Beinlähmungen zu verhindern.
Die Futterzusätze werden einmal täglich verabreicht.

Erfahrungsgemäß ist es bei der Handaufzucht von Tauben von Vorteil, den Brei so lange wie möglich zuzufüttern, weil die darin enthaltenen Nährstoffe für das Wachstum und die Gesundheit der jungen Tauben äußerst wichtig sind. Wie Sie das jeweilige Futter Ihrem Taubenkind am besten verabreichen, können Sie im Kapitel So füttert man junge Tauben nachlesen.

Wie bereits weiter oben erwähnt, werden junge Tauben in der Natur von ihren Eltern etwa acht bis zehn Tage ausschließlich mit Kropfmilch gefüttert. Danach wird allmählich auch feste Nahrung zugefüttert, was Sie bei der Handaufzucht berücksichtigen sollten. Der Anteil der festen Nahrung sollte kontinuierlich gesteigert werden. Zusätzlich zum Brei benötigen Sie deshalb für etwas größere Jungtauben geschältes Getreide (Mehrkornmischung), welches aus ökologischem Anbau stammen sollte. Man erhält dieses beispielsweise in Bioläden oder in Reformhäusern sowie in manchen Drogeriemärkten.

Tauben, welche bereits anfangen, selbst zu fressen, erhalten eine Taubenfuttermischung aus kleinen runden Körnersorten, am besten sogenanntes Turteltaubenfutter. Man kann es auch mit handelsüblichem Wellensittichfutter mischen.

Bitte beachten Sie: Bei der Aufnahme von trockenen festen Körnern muss den Jungtauben feiner Grit zugeführt werden, mit dessen Hilfe die Körner im Verdauungstrakt zerkleinert werden. Grit ist im Zoofachhandel erhältlich.