Praktische Hygienemaßnahmen

Um der Ausbreitung von Krankheiten an Futterplätzen vorzubeugen oder entgegenzuwirken, sind wichtige Hygienemaßnahmen zu befolgen. So können Sie die Sauberkeit am Futterplatz positiv beeinflussen.

  • Rotation des Futterplatzes

Dies bedeutet, dass ein Futterplatz nicht über eine längere Zeit am selben Standort verbleibt, sondern so oft wie möglich um einige Meter versetzt wird. Dadurch wird weitestgehend vermieden, dass herab fallendes Futter am Boden von dort fressenden Vögeln mit Krankheitserregern kontaminiert wird und andere Vögel sich damit anstecken.
Ändern Sie in regelmäßigen Abständen, also spätestens alle drei bis vier Wochen, den Standort Ihres Futterplatzes ein wenig. Verschieben Sie ihn um zwei, drei Meter, dann finden die Vögel ihn nach wie vor, aber es ist eine räumliche Trennung zum vorher genutzten Platz vorhanden. An diesem haben sich möglicherweise Bakterien und Krankheitserreger gesammelt, mit denen die Vögel nun am neuen Futterplatz nicht mehr in Berührung kommen. Warten Sie mehrere Standortwechsel ab, bis Sie einen Platz erneut nutzen.

Fallen in der Umgebung eines Futterplatzes mehrere kranke oder gar tote Vögel auf (meist sind Finkenvögel betroffen), stellen Sie sicherheitshalber die Fütterung ganz ein. Die Gefahr einer ansteckenden Krankheit ist sehr groß. Lesen Sie hierzu bitte auch hier.

  • Vermeiden, dass Futter unkontrolliert auf dem Boden verstreut wird

Durch geeignete Fütterungssysteme, wie zum Beispiel Futtersäulen und Silos lässt sich weitestgehend verhindern, dass Vögel mit Ausscheidungen verunreinigtes Futter aufnehmen und sich Krankheiten ausbreiten können.
Für Vogelarten, welche bevorzugt vom Boden fressen, gibt es spezielle Bodensilos, oder auch bodennahe Futterbretter, welche regelmäßig mit kochendem Wasser gereinigt werden können.

Futterplätze für Vögel locken mitunter auch andere Tiere wie Ratten an, was aus hygienischer Sicht meist problematisch ist, © Annamartha / Pixelio.de
Futterplätze für Vögel locken mitunter auch andere Tiere wie Ratten an, was aus hygienischer Sicht meist problematisch ist, © Annamartha / Pixelio.de

So mancher Futterplatz ist nicht nur für Vögel attraktiv, sondern auch für Eichhörnchen, Mäuse oder Ratten. Die beiden zuletzt genannten Nager kommen vor allem nachts ans Futter, mitunter jedoch auch am Tage, dann sollte man sie konsequent verjagen und den Fütterungsplatz optimieren, damit Ratten und Mäuse das Futter nicht problemlos erreichen können. Vor allem über Nacht sollte kein Futter in der Reichweite von Kleinsäugern wie Mäusen oder Ratten liegen bleiben, denn während sie sich daran anders als am Tage ganz in Ruhe und über eine längere Zeit satt essen, scheiden sie meist auch Kot aus. Dadurch können Krankheitserreger auf die Vögel übertragen werden, die am nächsten Tag das damit verschmutzte Futter fressen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, große Blumenuntersetzer unterhalb der Futterbehälter anzubringen, welche das herab fallende Futter auffangen. Diese können abends geleert und gesäubert werden.

  • Leicht zu reinigender Bodenbelag unter dem Futterplatz

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich häufig nicht verhindern, dass dennoch etwas Futter auf dem Boden landet. Diese Stelle sollte daher leicht zu reinigen sein. Gut ist zum Beispiel ein Boden aus Steinplatten, der sich leichter reinigen lässt als eine Rasenfläche.

  • Regelmäßige Reinigung der Behälter, insbesondere auch von Wasserschalen

Zur gründlichen und effektiven Reinigung von Futter- und Wasserbehältern sollten chemische Desinfektionsmittel vermieden werden. Wenn möglich, waschen Sie die verwendeten Behälter in der Spülmaschine bei einem Programm mit hoher Temperatur (mindestens 60 Grad Celsius). Alternativ können sie mit Hilfe von kochendem Wasser desinfiziert werden, welches 10 bis 15 Minuten in den Behältern verbleiben sollte, ehe es abgegossen wird.
Feuerfeste und hitzebeständige Behälter können außerdem, nachdem sie abgespült worden sind, im heißen Backofen bei etwa 180 Grad  in etwa 30 Minuten sterilisiert werden. Auch Einfrieren über Nacht ist eine Möglichkeit.

Sehr wichtig ist die anschließende vollständige Trocknung. Wasserbehälter sollten wenigstens 48 Stunden lang getrocknet werden, bevor sie neu befüllt werden, um sicher zu stellen, dass keine Krankheitserreger, wie beispielsweise Trichomonaden mehr darin überleben können. Sinnvoll sind daher mehrere Wasserschalen, die im Wechsel zur Verwendung kommen.

  • Rationierung der Futtermenge

Legen Sie nur so viel Futter aus, wie in den nächsten Stunden vollständig gefressen wird. Lieber mehrmals kleinere Mengen frisch anbieten als eine große Menge auf einmal. So verhindern Sie, dass Futter über Nacht oder tagelang im Freien liegt und dort verdirbt oder kontaminiert wird.
Größere Futtermengen sollten ausschließlich in Futtersilos angeboten werden, in denen das Futter vor der Witterung und tierischen Ausscheidungen geschützt ist.