Bau einer Voliere aus Fertigelementen

Beitrag von Team Wildvogelhilfe

Voliere aus Fertigelementen, © Anke Dornbach
Voliere aus Fertigelementen, © Anke Dornbach

Eine relativ einfache Methode, eine Voliere zu bauen, ist die Verwendung von vorgefertigten Einzelelementen, die nur noch zusammen geschraubt werden müssen. Man bekommt bei verschiedenen Herstellern entweder ganze Bausätze für eine Voliere nach Wunschmaß oder man stellt sich seine Voliere selbst aus den Fertigelementen zusammen.
Ein solches Fertigelement ist in der Regel einen Meter breit und zwei Meter hoch. Der Rahmen ist aus Aluminiumvierkantrohr gefertigt, welches an den Ecken mit speziellen Verbindungsstücken zusammen gesteckt wurde. Bespannt sind diese Rahmen je nach Kundenwunsch mit verzinktem Drahtgeflecht unterschiedlicher Maschenweite. Für Wildvögel sollte ein möglichst engmaschiges Gitter gewählt werden.
Türelemente sind bereits vorgefertigt erhältlich. Man benötigt davon zwei, wegen der Eingangsschleuse.

Auch bei der Planung einer Voliere aus Fertigelementen sind die Aspekte, die wir im Kapitel Grundsätzliches zum Volierenbau beschrieben haben, zu beachten. Hierzu zählen eine Eingangsschleuse, Doppelvergitterung und ein lichtdurchlässiges Dach.


Fundament

Bevor mit dem Zusammenbau der Einzelelemente begonnen werden kann, braucht die Voliere ein  passgenaues, solides Fundament. Für Volieren mit Naturboden, was wir für Wildvögel empfehlen, wird zuerst ein etwa 50 cm tiefer Graben ausgehoben und dort hinein eine Lage Sand oder Kies geschüttet. Darauf wird im Anschluss das Fundament gemauert. Alternativ können auch Kantsteine senkrecht in den Boden eingegraben werden. Es ist darauf zu achten, dass die oberste Kante absolut waagerecht verläuft, was zum Beispiel in Hanglage eine wichtige Rolle spielt (siehe Abbildung).

Die hier beschriebene Voliere für Spechte zur Vorbereitung auf die Auswilderung hat als Außenmaß 4 Meter Länge und 2 Meter Breite. Die Eingangsschleuse in der Ecke ist einen Quadratmeter groß.


Zusammenbau der Einzelelemente

Nun werden die Einzelelemente auf das fertige Fundament gesetzt. Man beginnt am besten mit einer Ecke, also zwei Elementen, die im 90 Grad Winkel zusammen stoßen. Die einzelnen Elemente werden zunächst mit Kabelbindern verbunden. Danach arbeitet man sich weiter Element für Element voran und korrigiert die Position so, dass alle Seiten möglichst mittig auf dem Fundament stehen.

Ist das geschehen, werden die Dachelemente aufgelegt und ebenfalls erst mit Kabelbindern befestigt. Hierdurch können kleine Verschiebungen der einzelnen Elemente noch problemlos durchgeführt werden. Wenn alles „passt“, werden die Seitenteile miteinander verschraubt und unten mit Doppelwinkeleisen am Fundament fest geschraubt. Auch die Dachelemente werden nun mit Schrauben an den Seitenteilen sowie miteinander verbunden.
Soll die Voliere als Auswilderungsvoliere genutzt werden, empfiehlt es sich, ein Seitenelement an einer Seite mit beweglichen Scharnieren zu befestigen, die andere Seite mit Schrauben. So müssen im Falle einer Auswilderung nur diese Schrauben gelöst werden und das Seitenteil kann wie eine Tür nach außen geöffnet werden.


Doppelvergitterung

Zum sicheren Schutz vor Beutegreifern, die von außen versuchen, an die in der Voliere befindlichen Vögel zu gelangen, ist es zwingend notwendig, eine zweite Lage Gitter mit etwas Abstand zur vorhandenen Lage anzubringen. Dies gilt sowohl für die Seiten- als auch für die Dachelemente. Aus diesem Grund ist es ratsam, anders als vom Hersteller der Einzelelemente empfohlen, die Fertigteile mit der Gitterlage nach außen zusammen zu bauen und von innen die zweite Lage Gitter mit Unterlegscheiben und Schrauben zu befestigen. Hierfür wird am besten das gefiederschonende, kunststoffummantelte Viereckgitter mit einer Maschengröße von 12,7 cm verwendet.


Dach

Selbstverständlich braucht die Voliere auch ein stabiles und vor allem lichtdurchlässiges Dach.
Zur Befestigung desselben werden zunächst Vierkanthölzer oben auf der Voliere angebracht, wobei darauf zu achten ist, die Holzkonstruktion auf einer Seite höher zu bauen, um ein Gefälle zum Regenwasserablauf zu ermöglichen. Auf diese Unterkonstruktion kommen nun die Dachplatten.
Sehr empfehlenswert und langlebig sind hierbei stabile Profillichtplatten, die von oben angeschraubt werden. Das Dach sollte seitlich etwas über das Gitterdach hinaus ragen, um einen besseren Wetterschutz zu erzielen.

Bei größeren Volieren sollte mittig noch ein Stützpfeiler eingesetzt werden, damit das Dach  im Winter nicht bei großen Schneelasten einbrechen kann.

Zum Schutz vor Zugluft und Regen ist es ratsam, eine Ecke der Voliere von außen mit lichtdurchlässigen Platten oder einer hellen, stabilen Plane zu verkleiden.


In Löchern, die in Stämme gebohrt wurden, wird Futter versteckt, © Anke Dornbach
In Löchern, die in Stämme gebohrt wurden, wird Futter versteckt, © Anke Dornbach

Die Gestaltung des Inneren der Voliere richtet sich nach den Vogelarten, die darin untergebracht werden sollen. Im Falle von Spechten – wie im gezeigten Beispiel – werden unterschiedlich dicke Holzstämme benötigt, an denen die Spechte klettern und hacken können. Auch Korkrindenröhren haben sich als Unterschlupf oder zum Bearbeiten mit dem Schnabel bewährt.

Grundsätzlich ist auf eine möglichst naturnahe Einrichtung zu achten, mit entsprechenden Materialien und Sitzgelegenheiten.