So füttert man junge Rabenvögel

Junge Dohle, © Andrea Cromme
Junge Dohle, © Andrea Cromme

Die Abstände zwischen den einzelnen Fütterungen liegen bei Rabenvögeln normalerweise zwischen 30 Minuten und drei Stunden, je nachdem, wie alt das Tier ist. Gefüttert wird von circa sechs Uhr morgens bis 22 Uhr abends, also von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Meist macht der Vogel sich durch Rufen bemerkbar, sobald er hungrig wird. Ein satter Jungvogel liegt ruhig im Nest und schläft, auch dann, wenn man leicht das Nest berührt.

Die Futtermenge richtet sich nach Rabenvogelart, Entwicklungs- und Gesundheitszustand und Alter des Vogels. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie genügend füttern, geben Sie lieber mehr als zu wenig. Ein satter, gesunder Jungvogel sperrt den Schnabel nicht mehr freiwillig auf.

Wichtig ist es, die Fütterungszeiten genau einzuhalten, damit sich der Organismus des Vogels darauf einstellen kann. Der Vogel sollte nach jeder Mahlzeit Kot absetzen, der aus dem Nest zu entfernen ist, damit sich keine Krankheiten verbreiten. In der Natur übernehmen die Altvögel diese verantwortungsvolle Aufgabe.

Junge Saatkrähe (links) wird von einem Altvogel gefüttert, © John Haslam via Flickr
Junge Saatkrähe (links) wird von einem Altvogel gefüttert, © John Haslam via Flickr

In der Anfangsphase muss der junge Rabenvogel gestopft werden, er ist noch nicht dazu in der Lage, das Futter selbstständig aufzunehmen. Nicht jedes Tier öffnet anfangs bereitwillig seinen Schnabel, hier muss man vorsichtig nachhelfen. Am besten geht dies zu zweit: Ein Pfleger hält den Vogel fest (das Jungtier sollte immer aufrecht gehalten werden, damit das Tier gut schlucken kann), der andere schiebt einen Fingernagel vorsichtig zwischen Ober- und Unterschnabel und „hebelt“ beide Schnabelhälften sachte auseinander. Das Futter muss tief in den Rachen gesteckt werden, damit der Vogel sich nicht verschluckt. Achten Sie unbedingt darauf, mit dem Futter auf keinen Fall die unmittelbar hinter der Zunge liegende Luftröhre zu verstopfen!