Komposthaufen

Ein Komposthaufen ist ein wichtiger Bestandteil eines vogelfreundlichen Gartens, © Dagmar Offermann
Ein Komposthaufen ist ein wichtiger Bestandteil eines vogelfreundlichen Gartens,
© Dagmar Offermann

Es ist wichtig, in einem vogelfreundlichen Garten möglichst viele Bereiche zu schaffen, in denen die Tiere Nahrung finden können. Eine besonders ergiebige Nahrungquelle für Vögel ist ein gut gepflegter Komposthaufen. Darin tummeln sich unzählige Larven, Raupen, Käfer, Würmer und weitere kleine Tiere. Für Vögel ist ein Komposthaufen daher eine Art „Selbstbedienungsrestaurant“, das vor allem während der Phase der Jungenaufzucht oft stark frequentiert wird.

Komposthaufen sollte man an einem schattigen Platz anlegen, da die im Kompost lebenden Organismen, die die die Zersetzung des pflanzlichen Materials vornehmen, ausgesprochen lichtscheu sind. Außerdem trocknet der Komposthaufen im Schatten erheblich langsamer aus als unter direkter Sonneneinstrahlung. Da die zersetzenden Organismen dringend Sauerstoff benötigen, um ihre Arbeit verrichten zu können, darf ein Komposthaufen niemals luftdicht abgeschlossen werden. Anderenfalls würde der Zersetzungsprozess gestoppt, an seine Stelle würde ein Fäulnisprozess treten – der Komposthaufen wäre verdorben und nutzlos für die Vogelwelt und für Igel, die dort ebenfalls gern auf Nahrungssuche gehen.

Man sollte niemals Essensreste oder verdorbene Lebensmittel auf einen Komposthaufen legen, da diese den zersetzenden Organismen schaden können. Ferner sollte man darauf verzichten, jegliches Material auf den Haufen zu werfen, das für Vögel in irgendeiner Art schädlich sein könnte, also beispielsweise mit Insektiziden behandelte Pflanzenteile. Verzichten Sie auch unbedingt auf das Düngen Ihres Komposthaufens, denn eine Düngung würde den natürlichen Zerfallsprozess stören oder gar beenden.

Hin und wieder kommt es vor, dass sich Pflanzen auf einem Komposthaufen ansiedeln, wenn ihre Samen etwa durch den Wind oder im Federkleid von Vögeln dorthin getragen werden. Diese natürliche Begrünung sieht schön aus, sollte aber nicht Überhand nehmen, weil sonst das regelmäßige Umschichten oder Auflockern des Komposthaufens schwierig wird. Das Auflockern ist wichtig, um für eine bessere Durchlüfung zu sorgen. Man kann den Komposthaufen hierfür mit einer Mistgabel bearbeiten, um die Lagen ein wenig umzuschichten. Soll der Kompost gar gänzlich umgesetzt werden, was zuweilen sinnvoll sein kann, um an die unteren Schichten zu gelangen und sie als Erde zu nutzen, ist der richtige Zeitpunkt von größter Wichtigkeit. Ideralerweise führt man diese Arbeiten im Frühsommer aus, aber bitte niemals im Winter. Denn er ist während der kalten Jahreszeit ein wichtiger Überwinterungsplatz für viele Tiere und Insekten, die man ihres sicheren Verstecks berauben würde. Im Frühling brüten zahlreiche Insektenarten in Komposthaufen, weshalb man sie dann nicht stören und mit dem Umsetzen bis zum frühen Sommer warten sollte.


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Komposthaufen bieten kleinen Tieren einen Lebensraum und vielen Vögeln reichlich Nahrung in Form von Insekten und Würmern, © Joi Ito via Flickr
Komposthaufen bieten kleinen Tieren einen Lebensraum und vielen Vögeln reichlich Nahrung in Form von Insekten und Würmern, © Joi Ito via Flickr