Die Wildvogelhilfe und was dahinter steckt

Geschwächter Eichelhäher, © Anke Dornbach
Geschwächter Eichelhäher, © Anke Dornbach

Unser Projekt „Wildvogelhilfe“ will den Leser mit dieser Website allgemein über Wildvögel informieren, Aufklärungsarbeit leisten, Hilfestellungen für die Aufzucht und Pflege verwaister sowie verletzter Wildvögel geben und ein tieferes Verständnis für Wildvögel im Allgemeinen wecken. Hierbei legen wir besonderen Wert darauf, zum Abbau in der Bevölkerung bestehender Vorurteile beispielsweise gegenüber Rabenvögeln oder Tauben beizutragen.

Vielleicht ist es Ihnen auch schon so ergangen: Sie spazieren nichts ahnend durch die Stadt, wollten eigentlich einen netten Abend verleben und plötzlich entdecken Sie einen hilfsbedürftigen Wildvogel. Oder Sie hetzen morgens zum Bus, sind eh schon verspätet und prompt fällt Ihnen ein Vogel „vor die Nase“. Ob es sich dabei um eine verletzte Brieftaube, eine angefahrene Krähe oder vielleicht um einen aus dem Nest gefallenen Jungvogel handelt, spielt keine Rolle. Allen drei Situationen gemeinsam ist, dass die wenigsten Menschen sich den Abend „verderben“ lassen oder eine verspätete Ankunft am Arbeitsplatz riskieren würden, um einem Vogel zu helfen. Menschen, die auf diese Seite gelangt sind, gehören wahrscheinlich nicht zu denen, die an einem in Not geratenen Tier vorbeigehen.

Gedanken einer Brieftaube, © Janina Lummertzheim
Gedanken einer Brieftaube, © Janina Lummertzheim

Aber ist die Entscheidung getroffen, dem Vogel zu helfen, so tauchen unweigerlich neue Probleme auf: Um welche Art handelt es sich? Wie sieht die artgerechte Ernährung aus? Was mache ich mit der Verletzung? Gibt es einen erfahrenen Tierarzt in der Nähe? Was geschieht mit dem Tier, während ich bei der Arbeit bin?

Ist dies alles gelöst und der Vogel genesen oder großgezogen, ergeben sich weitere Probleme: Kann ich ein zu zahmes Tier später wieder in die Freiheit entlassen? Wie hätte ich die Zutraulichkeit verhindern können? Was geschieht nun mit einem gehandikapten Tier, das in der freien Natur nicht überlebensfähig wäre?

Spatzenfrau © Dagmar Offermann
Spatzenfrau © Dagmar Offermann

All diese Fragen haben wir uns in der Anfangszeit ebenso gestellt. Antworten fanden wir bei nervenaufreibenden Recherchen im Internet (es gibt zwar Seiten, die sich mit Wildvögeln beschäftigen, aber leider immer nur am Rande), durch unsere jahrelangen Erfahrungen und durch gegenseitigen Austausch mit anderen Wildvogelstationen.

Wie soll Verständnis für die bei uns ansässigen Vögel geschaffen werden, wenn kaum ein Mensch den Spatzen von der Amsel unterscheiden kann? Wenn Mauersegler selbst für den Großteil der Tierärzte Schwalben sind? Wenn den Vogelpflegestationen ein junger Greifvogel angekündigt wird und eine Ringeltaube vor der Haustüre „steht“? Es gibt noch tausende solcher Beispiele. Ein Mauersegler wird dann nach vermeintlich gutem Rat des Tierarztes mit Katzenfutter gefüttert und stirbt elendig. Einer Taube wird Rinderhack und anderes Fleisch in den Rachen gestopft und ihr Körper weiß nicht, wie er diese nicht arttypische Nahrung verdauen soll. Und alle haben ja nur helfen wollen und es gut gemeint. Aber zum Helfen gehört auch eine solide Informationsbasis, nicht nur Herz und Wille.
Wir wünschen uns, dass Sie die nötigen Informationen, die sie zur Aufzucht und Pflege eines Wildvogels benötigen, einfacher und schneller erhalten, als dies in der Vergangenheit bei uns der Fall war. Deshalb möchten wir unsere Erfahrungen gerne mit Hilfe dieses Internetprojektes an Sie weitergeben. Zudem ist es möglich, uns per E-Mail zu kontaktieren.

Bitte beachten Sie: Wir haben mit gleichnamigen Facebookgruppen nichts zu tun und distanzieren uns davon ausdrücklich.

Augen einer Waldohreule, © Heinz Förster

Da auch wir mit jedem neuen Vogel immer wieder dazu lernen, aber das Veröffentlichen der neusten Erfahrungen im Internet ein großer Arbeitsaufwand ist, scheuen Sie sich bitte nicht, per E-Mail Fragen zu stellen, die Sie auf den Seiten nicht beantwortet finden. Gegebenenfalls sind wir einfach noch nicht dazu gekommen, etwas über das von Ihnen gesuchte Thema zu veröffentlichen, da wir uns vor allem im Sommer hauptsächlich um unsere eigenen Pflegevögel kümmern. Auf Ihre Anfragen werden wir jedoch so schnell es uns möglich ist, reagieren. Wir würden uns sehr über Sonderbeiträge aus Ihrer Feder freuen, die unser Projekt bereichern und vielen anderen Lesern von großem Nutzen sein würden. Wenn Sie etwas für uns schreiben möchten, dann melden Sie sich einfach bei uns.

Die nachfolgenden Beiträge Einführung zum Thema Wildvögel und Ein Recht auf Leben sollen unsere Motivation für dieses Projekt noch weiter verdeutlichen. Wir wünschen Ihnen jede Menge Neues zu entdecken und viel Spaß bei einem „Rundflug“ über unsere Seiten!

Ihr Wildvogelhilfeteam

Die Pflege und Aufzucht von Wildvögeln ist extrem zeit- und kostenaufwendig. Die Station, die Ihren Pflegling aufnimmt, wird sich sicher sehr freuen, wenn Sie nachfragen, inwieweit Sie Hilfe anbieten können. Möchten Sie wissen, wie Sie sich für unser Projekt, die Wildvogelhilfe, engagieren können, so sprechen Sie uns bitte an unter wildvogelhilfe@wildvogelhilfe.org.

Über die Adresse wildvogelhilfe@gmail.com können Sie uns per Paypal auch eine finanzielle Zuwendung zukommen lassen.

Vielen lieben Dank!