Halsbandsittich (Psittacula krameri)

In Deutschland sind Halsbandsittiche für viele Menschen zwar ein ungewöhnlicher Anblick. Doch seit einiger Zeit gelten sie ganz offiziell einheimische Wildvögel. Sie leben beispielsweise im Raum Wiesbaden sowie entlang des Rheins in der Gegend von Köln und Düsseldorf. In diesen Gegenden Deutschlands haben Halsbandsittiche teils recht große Kolonien gebildet und sie brüten seit Jahren erfolgreich jedes Jahr Jungvögel aus. Dabei ist die Populationsgröße jedoch Schwankungen unterworfen, wobei Bestandseinbrüche beispielsweise auf harte Winter zurückzuführen sind.

Achtung: Bei jungen Halsbandsittichen, die im deutschen Verbreitungsgebiet der Art von Menschen aufgegriffen werden, handelt es sich um Wildvögel, die per Gesetz wieder ausgewildert werden müssen, auch wenn viele Finder glauben, es seien entflogene Ziervögel. Dies ist bei hilfsbedürftigen Jungtieren, die in der Nähe einer Halsbandsittich-Brutkolonie aufgefunden werden, in aller Regel nicht der Fall!

Falls Sie einen wilden Halsbandsittich gefunden haben, achten Sie beim Einfangen auf den Schnabel, denn diese Vögel können sehr kräftig zubeißen und sind Menschen gegenüber scheu, weshalb sie von ihrem Schnabel Gebrauch machen. Bei Jungtieren wirkt das Auge ganz dunkel, weil der Irisring dunkelbraun ist. Erwachsene Vögel haben einen hellen bis cremefarbenen Irisring. Sofern Sie es nicht mit einem noch nackten oder nur spärlich befiederten Jungvogel zu tun haben, füttern Sie den (jungen) Halsbandsittich bitte zunächst mit Apfel. Handelsübliches Körnerfutter für Papageien und Sittiche kennen die wilden Halsbandsittiche in aller Regel nicht und rühren es nicht an. Setzen Sie sich nach dem Fund eines Halsbandsittichs bitte umgehend mit einem Experten für diese Vögel in Verbindung, zum Beispiel mit dem Betreiber der folgenden Website, sein Name ist Detlev Franz: Papageien vor der Haustür. Dort finden Sie auch jede Menge Informationen über die in Deutschland heimischen Papageien. Bevor Sie einen genesenen Halsbandsittich wieder auswildern, kann eine Beringung zu Forschungszwecken hilfreich sein. Hierzu kann Sie Herr Franz beraten.

Informationen über die Fortpflanzung

Brutzeit: April/Mai
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: sieben bis acht Wochen
Ästlingsdauer: zehn bis 14 Tage

Diese Angaben beziehen sich auf Naturbruten und Aufzuchten durch Altvögel derselben Art.

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